Um was geht es in deinem Buch?

In erster Linie ist es eine Geschichte über das Leben einer bestimmten Person, nämlich – wie schon aus dem Titel hervorgeht – über das von Peter Bride. Ein Junge, der nicht gerade als normal einzustufen ist. Nach außen hin beinahe perfekt und ein Mensch, wie ihn sich jeder in seinem Leben nur wünschen kann, verbirgt aber auch ein Geheimnis, welches im Buch durchgehend eine eigene Rolle spielen wird. Na ja, eigentlich sind es sogar mehrere Geheimnisse, denn niemand weiß, woher er kommt und was vorher war. Es umgibt ihn etwas Mystisches.
Gleichzeitig ist es aber auch eine Geschichte über das Leben an sich, in all seinem Facettenreichtum. Es werden elementare Themen wie Liebe, Freundschaft, Veränderungen, das Erwachsenwerden, Krankheit und natürlich auch der Tod aufgenommen. Daneben aber auch wahnsinnig schöne und erfüllende kleine Nebengeschichten, die ich im Übrigen alle, ehe ich das Buch als Ganzes geschrieben habe, im Vorfeld aufs Papier brachte. Es ist also so viel mehr als nur ein Teil meiner persönlichen Geschichte, auch wenn ich natürlich sehr vieles von mir selbst darin verarbeitet habe. Für mich persönlich hatte es daher eine heilsame Wirkung, diese Geschichte aufzuschreiben, und tatsächlich schrieben mir im Nachgang auch einige Personen, die eben dieses Heilsame auch für sich darin entdecken konnten. Ein größeres Geschenk kann man einem Autor meiner Meinung nach nicht machen.

 

Wie bist du vorgegangen?

Die Idee sowie den groben Plot hatte ich im Prinzip von Anfang an im Kopf. Ich wusste also schon, wie Part II enden wird, ehe ich überhaupt anfing zu schreiben. Das Unterkapitel „Auf den Klippen“ stand beispielsweise schon ganz zu Anfang fest, ebenso wie das allerletzte Kapitel. Wie bereits eben aufgegriffen, fing die Arbeit bzw. das Vergnügen damit an, dass ich sehr viele kleine Geschichten geschrieben habe. Ich erinnere mich noch, dass ich beispielsweise die Kennenlerngeschichte von Peter und Abigail am ersten Tag an der Kölner Uni im kleinen Außenbereich des Uni-Cafés in ein leeres Heft geschrieben habe. So ging das weiter, bis mein Zimmerboden bzw. eine Teil davon übersät war von kleinen Geschichten, die natürlich allesamt in Zusammenhang standen. Als ich schließlich mit dem eigentlichen Hauptskript begann, fügte ich nach und nach die Geschichte an den passenden Stellen im Handlungsstrang ein. Der Rest ergab sich von allein, es gab erstaunlicherweise kaum einen Moment, indem es nicht geflutscht ist. Das soll heißen, wann immer ich die Muße hatte, mich hinzusetzen und zu schreiben, schrieb ich auch, eine Blockade oder so etwas hatte ich Gott sei Dank nie.
Manchmal kam es mir wirklich so vor, als wurden mir die Worte irgendwo von dort oben in den Kopf geschossen, wie es auch einmal in Part II heißt, um mal eine Stelle daraus zu zitieren.
Ansonsten gab es natürlich jede Menge Hintergrundrecherche zu betreiben. So hat beispielsweise jedes Datum im Buch eine eigene persönliche Geschichte und ist niemals völlig frei gewählt. Auch die Charakterentwicklung und all das, was das Schreiben eben so mit sich bringt, ist in vielen zusätzlichen Dateien, Blöcken, Plakaten und kleinen Notizbüchern festgehalten – das war die eigentliche Arbeit an dem Ganzen. Da fällt mir ein, ich habe noch eine große Kiste im Keller, wo eben all das Zeug gelagert ist, das war am Ende ganz schön viel.

 

Wieso ist es spannend dein Buch zu lesen?

Die Antwort darauf liegt wahrscheinlich in der Absicht, aus der heraus ich es überhaupt geschrieben habe. Dieses Buch war mein Herzenswunsch, mein größter Traum, der Grund, aus dem ich meine Heimat verlassen habe. Ich schätze an mancher Stelle merkt man, wie viel Herzblut und persönliche Wahrheit darin verborgen liegen. Einige meiner Bekannten, entdecken mich nach wie vor beim Lesen darin wieder. Ich denke aber der Hauptgrund, warum es auch für einen Fremden lesenswert ist, und um gleichzeitig auf die Absicht zurückzukommen, ist der, dass ich es geschrieben habe, um den Menschen zu helfen. Denn ich denke, jeder kann für sich persönlich etwas daraus mitnehmen. Was es letztendlich sein soll, entscheidet natürlich jeder selbst. Das Tolle an dem Buch ist ja, dass es so nahe am Leben geschrieben ist, dass diese Geschichte genauso hätte in der Realität stattfinden können, und in gewissen Passagen auch wirklich so geschehen ist. Die Intension war immer, damit etwas zu geben, vielleicht auch eine Art Lebenshilfe, und das macht es zumindest für mich so unendlich wertvoll. Neben den vielen lustigen, ernsten und unterhaltenden Stellen natürlich.

 

Wieso schreibst du überhaupt?

Eine sehr persönlich Frage, nicht wahr? Die Antwort ist sehr simpel: Schreiben war immer schon das, was ich machen wollte. Bereits als kleiner Junge habe ich meiner Mama immer und immer wieder gesagt, dass ich später einmal ein Buch schreiben würde, dass dann natürlich sehr erfolgreich werden wird. Na ja, der Traum eines Kindes, dass zu viel Harry Potter gelesen hatte. Aber die Ernsthaftigkeit hinter meinem Bestreben wuchs tatsächlich mit dem Lesen dieser Bücher. Nach dem ich die ersten Bände sprichwörtlich aufgefressen hatte, entstand parallel in mir das tiefe Bedürfnis, ohne dass ich dieses Gefühl in irgendeiner Weise hätte steuern können, dass ich etwas ebenso Großartiges auch erreichen wollte. Was diese Frau mit ihren Büchern für eine Welt erschaffen hatte, faszinierte mich zutiefst, und genau darum fing ich zu schreiben an. Obwohl etwas Derartiges noch einmal zu schaffen natürlich schier unmöglich ist. Um nochmals Peter zu zitieren: „So etwas wird es kein zweites Mal geben.“
Aber dennoch brachte die Geschichte um den berühmten Zauberschüler mich in diese Richtung und inspiriert mich bis heute.

 

Wie fühlst du dich jetzt?

Glücklich, geplättet, dankbar und natürlich auch ein wenig stolz, dass dieses Projekt, besser gesagt diese Reise, die vor über vier Jahren in meinem Kölner Dachgeschosszimmer startete, jetzt mit Part II einen würdigen Abschluss gefunden hat. Damals ging es immer nur ums Schreiben, aber jetzt mit dem Wissen, dass es endlich draußen ist, dass die Arbeit daran vollendet ist und andere es lesen können, ist ein wahnsinnig ausfüllendes, aber vor allem aufregendes Gefühl in mir entstanden. Und natürlich freue ich mich von Herzen über jeden neuen Leser, der es zur Hand nimmt und daraus für sich selbst etwas mitnehmen kann.