Mein lieber Bruder, Vater und Freund Jesus Christus. Heute ist es an uns, an mir, dir einmal Danke zu sagen. So offen und ehrlich, wie es nötig ist. Ich möchte dir danken, dass du dich für uns geopfert und schlimmste Qualen erduldet hast, ohne zurückzuweichen dein Schicksal akzeptieren konntest, dir die Schuld der Welt auf die Schultern gelegt hast, tapfer mit ihr zum Kreuz getaumelt bist, dort für uns den Tod empfangen hast, hinabgestiegen bist ins Reich der Toten, Mephisto die Stirn geboten und dich gegen ihn behauptet hast, gleich dem Phönix aus der Asche emporgestiegen bist gen Himmel, und dich letztlich kein Stein hat stolpern lassen.
Ich möchte dir auch für alles danken, was du für mich getan hast. Ich werde es dir niemals vergelten können. Erlöst hast du mich von Leid und Krankheit, mir ein neues Leben geschenkt und die Flamme der Hoffnung in meinem Herzen nie verglimmen lassen. Deine Hand über mich gehalten, wann immer ich ins Straucheln geriet. Mich aufgerichtet, wann immer ich gefallen war. Mich angetrieben, wann immer ich ins Stocken geriet. Mir Halt gegeben, wann immer ich zu wanken anfing. Du hast mich gerettet, dafür danke ich dir.
Und allen, die noch fern sind von dir, die an dir zweifeln und nicht verstehen können, wie du all das Leid und Unrecht auf der Welt geschehen lässt: Glauben heißt nicht verstehen, es heißt nur glauben. Eben das macht es so schwer; da der Mensch per se nicht in der Lage ist zu ertragen, dass es Dinge gibt, die er, die wir mit unserem Verstand nicht erfassen können. Gott ist größer als Zeit und Raum, als Anfang und Ende, er kennt keine Naturgesetze oder physikalische Grenzen, die Enden des Möglichen sind für ihn nicht vorhanden, für uns sehr wohl. Was für uns der Morgen, ist für ihn Augenaufschlag, was für uns der Abend – nun, Gott schließt seine Augen nicht. Kein Erstarren, kein Kleinmachen, kein unterwürfiges Betteln, all das möchte er nicht von uns. Stattdessen ein aufrichtiges Bitten, ein ehrliches Danken, ein liebevolles Wort an unseren Nächsten und den gemäßigten Glauben, dass wir nicht das Maß aller Dinge sind.
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